Juni - Gemüse und Wasser

Daniel sprach zum Aufseher:
Versuche es doch zehn Tage lang mit deinen Dienern.
Man soll uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken geben.
Dann soll unser Aussehen und das Aussehen der Knaben,
die die Speise des Königs essen, vor dir geprüft werden.
Und nach zehn Tagen sahen sie besser aus und wohlgenährter als alle Knaben,
die die Speise des Königs assen. (Daniel 1, 11 – 13)


Die königliche Kaderschmiede
Da wo die zukünftige Elite herangebildet wird
Nur Knaben ohne Fehl und Tadel haben da Platz.
Junge Männer von schönem Aussehen und kräftigem Wuchs.
Begabt, wissbegierig, selbstbewusst.
Nur solche Leute kann der König brauchen.
Ihr Geist wird geschliffen.
Lesen und Schreiben sind wichtig.
Auch für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt.
Vom Tisch des Königs werden sie verpflegt.
Erlesene Speisen und bester Wein.

Auch Daniel und seine drei Freunde gehören zu den Auserwählten.
Doch sie wollen nicht nur dem König dienen.
Sondern auch dem Gott Israels treu bleiben.
Das feine Essen des Königs verstösst gegen ihre Speisegebote.
Sie gehen keine faulen Kompromisse ein.

Der Aufseher lässt sich auf ein Experiment ein.
Zehn Tage Wasser statt Wein, Gemüse statt Fleisch.
Grüne Spargeln, knackige Karotten, nahrhafte Bohnen.
Fenchel, Kürbis und Spinat.
Vitamine und Vitalstoffe in Hülle und Fülle.
Das frische Gemüse stärkt ihren Leib.
Das klare Wasser gibt einen klaren Kopf.
Ein offener Geist und Weisheit.
Statt ein schwerfälliger, vom Wein benebelter Verstand.

Was nehme ich zu mir?
Was tut mir gut?
Was stärkt mich?
Was nährt mich?
Was lähmt mich?
Womit ehre ich Gott?

Thomas Bachofner