Februar - Hiob streitet mit Gott

Hiob befindet sich mitten in einem Sturm.
Er streitet mit Gott,
nachdem er alles verloren hat – seine Kinder, sein Besitz, seine Gesundheit.
Er hat nichts mehr – er ist arm, krank und verlassen.

Was fehlt mir? Wo bin ich verlassen?

Er sucht die Fehler bei sich:
«Belehrt mich doch, dann will ich schweigen!
Erklärt mir, worin mein Irrtum besteht!»

Er fühlt sich von Gott angegriffen und streitet mit ihm:
«Hab ich dir etwas getan, du Hüter der Menschen?»
«Ach Gott, denk doch daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist!»

Er findet Gott nicht mehr:
«Doch wenn ich nach Osten gehe, ist Gott nicht da.
Auch im Westen kann ich ihn nicht finden.
Im Norden bekomme ich ihn nicht zu fassen,
und auch im Süden seh’ ich ihn nicht.»

Hiob möchte nicht mehr leben.
Er strampelt, wehrt sich, kann nicht wahrhaben, was er erlebt.
Auch seine Freunde können nichts ausrichten.
Er ist am Ende.

Gott, lässt du Menschen tatsächlich einfach fallen?
Haltlos, verlassen, ganz allein?

Endlich meldet sich Gott zu Wort. Er antwortet Hiob aus dem Sturm und stellt ihm Fragen:
«Wo warst du, als ich die Fundamente der Erde legte?»
«Wo wohnt das Licht?»

Gott will Hiob zeigen:
Du bist Mensch und ich bin Gott.

Ich bin Mensch und Gott ist Gott.

Hiob erkennt:
«Ja, bis dahin kannte ich dich nur vom Hörensagen.
Doch jetzt hat mein Auge dich wirklich gesehen.»

Ich vertraue mich dir an, du Schöpfer der Welt.
Ich vertraue dir, dass du es gut meinst.
Ich vertraue dir, dass du mich nicht verlässt.

Cathrin Legler