Um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden
Ittinger-Meditation August 2025

„Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihrer ist das Himmelreich.“ (Matthäus 5,10)
Ich frage mich: Was kann gut sein an Verfolgung?
Was kann gut sein daran, verspottet, verleumdet, ausgestossen zu werden?
Doch es geht um die Gerechtigkeit, die von Gott kommt.
Es geht um das, was Gott am Herzen liegt.
Um das Einstehen für die Wahrheit.
Um das Aufstehen, wenn andere wegsehen.
Um das Reden, wenn Schweigen bequemer wäre.
Um die Treue zum eigenen Gewissen.
Doch lohnt sich das?
Den Mund aufmachen, Unrecht benennen –
und dann selbst eins auf den Deckel kriegen?
Will ich das? Auf den Applaus der Welt verzichten?
Als naiv und weltfremd
– als ein „Gutmensch“ in einer rauen Welt verspottet zu werden?
Habe ich die Kraft und den Mut, mich unbeliebt zu machen?
Abgelehnt, ausgegrenzt, verleumdet zu werden?
Vielleicht sogar Nachteile, Gefahr oder Hass ertragen müssen?
Zu den Unbequemen, zu den Radikalen gezählt zu werden?
Gott, du liebst die Aufrichtigkeit.
Du stärkst die, die sich nicht verbiegen lassen.
Jesus, du selbst bist die Wahrheit in Person.
Weil ich zu dir gehöre, kann ich nicht anders,
als so zu leben, wie du es dir für uns Menschen vorgestellt hast.
Ich kann nicht still bleiben,
wenn Menschen betrogen, unterdrückt, übervorteilt werden.
Ich kann nicht zusehen,
wenn Macht missbraucht wird, wenn die Wahrheit verdreht wird.
Halte mein Herz rein,
meine Stimme mutig,
meinen Blick fest auf dich gerichtet.
Gib mir die Liebe, die selbst den Feind sieht.
Gib mir die Kraft, das Gute zu tun, weil es gut ist.
Glücklich sind die, die verfolgt werden, weil sie in Gottes Gerechtigkeit leben.
Du schenkst ihnen himmlische Momente – einen Vorgeschmack auf die kommende Welt.
Thomas Bachofner