Stürmische Zeiten

kreuz&quer - Gespräche über Gott und die Welt

Stürmische Zeiten beunruhigen. Menschen fragen Sich: "Werde ich morgen noch so aufwachen, wie ich heute zu Bett gegangen bin?" Wir können die Zukunft nicht vorhersehen. Aber der Blick in die Vergangenheit lehrt uns, dass es immer eine Zukunft gab. Diese Zukunft war aber nur dann friedlich und gerecht, wenn Menschen sich nicht der Zukunftsangst ergeben haben, sondern mutig und entschlossen für eine bessere Welt gekämpft haben.

Der Ittinger Sturm ist ein historisches Ereignis, das sich am 19. Juli zum 500. Mal jährt. Angesichts von Bildersturm, Bauernaufstand und Brand in der Kartause werden wir heute nicht unbedingt darüber jubeln. Aber wir können fragen, wo wir heute stehen und wir sehen vielleicht ein wenig klarer, wo die brandgefährlichen Konflikte in Gesellschaft wie Religion lauern und was wir tun können, um sie friedlich beizulegen.

Ab Februar 2024 erscheint immer zum Monatsanfang eine neue Folge von «kreuz&quer – Gespräche über Gott und die Welt». Darin werden
verschiedene Facetten des Ittinger Sturmes aufgenommen und nach der Bedeutung für die heutige Zeit gefragt. Verschiedene Menschen kommen zu Wort, welche das Gedenkjahr mitgestalten oder sonst von stürmischen Zeiten betroffen worden sind. Wer sich am Gespräch beteiligen möchte, kann gerne eine Frage oder eine Bemerkung in den Kommentaren anfügen.


Raus aus dem Streit - Vom Umgang mit Konflikten in der Partnerschaft
Piroska Gavallér-Rothe und Andreas Rothe im kreuz&quer-Gespräch

«Wenn Streitereien zunehmen oder heftiger werden, dann ist die Beziehungskrise nicht mehr weit», sagt Paartherapeutin und Konflikt- und Kommunikationstrainerin Piroska Gavallér-Rothe. Sie muss es wissen, denn auch sie und ihr Mann Andreas Rothe waren früher ein Streitpaar. Im kreuz&quer-Gespräch teilen die beiden nicht nur theoretische Impulse, sondern auch eigene Erfahrungen.
Gäste: Piroska Gavallér-Rothe, Dozentin und Trainerin für Konflikt- und Kommunikationskompetenz, Autorin und Andreas Rothe, Dr., Elektroingenieur, Betriebswirt, Unternehmer
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Top-down oder bottom up - Wer hat die Macht in der Kirche und in der Gesellschaft?
Simone Curau-Aepli im kreuz&quer-Gespräch

Im Ausgang des Spätmittelalters waren die Machtverhältnisse sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft klar geregelt. Es gab ein «Oben» und ein «Unten»: Leibeigene und Grundherren, Freie und Unfreie, Herren und Knechte (oder Mägde). Die Reformatoren setzten eine Bewegung in Gang, welche diese Rollenverteilung in Frage stellte.
Im kreuz&quer-Gespräch geht Simone Curau-Aepli, Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes auch auf  die Machtverteilung in der heutigen Kirche ein. Sie stellt fest, dass in der Kirche nach wie vor die Macht von oben nach unten verteilt ist. Hoffnungsvoll stimmen sie Aufbrüche an der Basis, sowohl in der Kirche als auch in der Zivilgesellschaft. Aber die Forderungen müssen klar, beharrlich und laut formuliert werden. Und es braucht einen langen Atem.
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Anders denken und trotzdem verbunden sein
Christina Aus der Au im kreuz&quer-Gespräch

Kirche kann ein Ort sein, wo verschiedene theologische Strömungen miteinander ins Gespräch kommen, ein Ort, an dem ethische Fragen theologisch bedacht werden, ein Ort, wo Wege aufgezeigt werden, wie Konflikte friedlich gelöst werden. Die Erfahrung von Bildersturm, Bauernaufstand und Brand in der Kartause Ittingen zeigen, dass dies in der Vergangenheit nicht immer gut gelungen ist. Dies bedeutet aber nicht, dass die Kirche als Diskussionsplattform ausgedient hätte. Es kommt darauf an, einen friedlichen und respektvollen Diskurs zu fördern, der die Polarisierungen aufbricht. Es gilt zu überprüfen: Wie begegnen wir als Kirche neuen Ideen? Wie gehen wir mit Diversity um? Haben wir Lust auf Neues und Abenteuer? Oder halten wir am Altbekannten fest? Lassen wir uns ein auf die Diskussion oder schotten wir uns ab in unserer eigenen Blase? Was liegt in der Luft?
In der Februarausgabe von kreuz&quer berichtet Christina Aus der Au, Präsidentin des Evangelischen Kirchenrates im Thurgau, was für sie die Kernpunkte der Reformation sind und wie sie die Lage der Kirche heute einschätzt. Erfreulich findet sie, dass das Gespräch über die konfessionellen Grenzen hinweg offener geworden ist - auch wenn da und dort immer noch fundamentale theologische Differenzen bestehen.
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