Wohin mit der Angst?

Der Virus lässt nicht kalt. Ob man will oder nicht, man muss sich mit ihm beschäftigen.

Der Zahnarzttermin wurde weit in den Sommer verschoben. Das Geburtstagsfest fällt aus - der Jubilar wird 70! Alle Kurse, Veranstaltungen und Gottesdienste werden vorläufig abgesagt.

Das alles ist nicht weiter schlimm. Es kann verschoben werden oder schweren Herzens ganz ausfallen.

Doch wohin mit der Angst?

Angst um die Existenz, wenn der Laden oder das Geschäft geschlossen bleiben muss. Angst um den lungenkranken Freund. Angst, dass Beatmungsplätze auf den Intensivstationen knapp werden. Und auch Angst um das eigenen Leben und das der Nächsten.

Markus Fäh, Psychotherapeut, erklärt im Schweizer Fernsehen, dass alle nun mit ihren Ängsten konfrontiert werden. Todesangst oder Verlustangst sind tief in uns drin und werden jetzt durch die Bedrohung aktiviert. Fäh zeigt auf, dass Balance wichtig ist - ein Mittelweg zwischen Zulassen und nicht dramatisieren. Man kann sich der Angst stellen, sie nicht verharmlosen oder gar leugnen. Aber man kann die Angst auch nüchtern und mit klarem Kopf durchdenken und daraus handlen. (Siehe SRF 10vor10 vom 17. März.)

Einer sagt: In der Welt habt ihr Angst. Jesus verharmlost nicht. Die Welt ist auch ein Ort der Angst. Das Leben ist nicht immer leicht und angenehm. Er sagt auch: Aber seid getrost. Ihr könnt euch auf mich verlassen: was auch geschieht, ich weiss darum und ich verlasse euch nicht. Dies kann zur Balance beitragen. Bleiben Sie gesund und behütet

18. März 2020
Cathrin Legler